Was hierzulande vergleichbar ist mit dem Spiel Borussia Dortmund gegen Schalke 04 oder Hamburger SV gegen Werder Bremen, das ist in Griechenland das Derby zwischen Olympiakos Piräus und Panathinaikos Athen! Ein heißes Duell zweier verfeindeter Fangruppen und zweier besonders rivalisierender Mannschaften.
Traurige Ereignisse, große Duelle
Bei den Duellen der beiden Erzrivalen ging es in der Regel friedlich zu doch leider gab es in der Vergangenheit auch schon unschöne Szenen abseits des Platzes. In der Saison 2011/12 musste ein Duell der beiden Spitzenmannschaften der griechischen Superleague sogar abgebrochen werden, da es im Stadion zu schweren Krawallen und Auseinandersetzungen gekommen war. Was war passiert? Elf Minuten vor Schluss beim Stand von 1:0 für Olympiakos kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen Hooligans und der Polizei. Im Stadion brannte es insgesamt an 30 Stellen, da Hooligans Molotow-Cocktails auf die Tribünen, auf denen ca. 50.000 Menschen Platz finden, geworfen hatten. Dieses war der traurige Höhepunkt einer Partie, die sportlich gesehen durchaus Reiz gehabt hatte.
Vor Beginn des 25. Spieltages reiste Olympiakos als Tabellenführer mit vier Punkten Vorsprung zum Verfolger aus Athen, alles war also angerichtet für ein heißes Duell. Bei einem Heimsieg hätte Panathinaikos wieder realistische Chancen auf die Meisterschaft, bei einem Auswärtssieg hätte Olympiakos für eine kleine Vorentscheidung sorgen können. Bereits vor dem Spiel kam es vor dem Stadion zu Auseinandersetzungen zwischen Hooligans und der Polizei, da sehr viele „Anhänger“ keine Tickets mehr erhalten hatten und dennoch versuchten, sich ihren Weg ins Stadion zu bahnen. Nachdem die erste Halbzeit sportlich gesehen, obgleich die Tore fehlten, durchaus interessant gewesen ist, kam es in der Pause erneut zu Ausschreitungen. Diese führten dazu, dass die zweite Hälfte erst mit einer Stunde Verspätung wieder angepfiffen werden konnte. In der 79. Minute brauchte Djamel Abdoun die Gäste in Führung. Dieses war der Anlass zu den traurigen Ereignissen abseits des Rasens, welche zum Spielabbruch führten.
Obgleich dieses Ereignis abschreckend wirkend mag, so haben sich beide Mannschaften in der Vergangenheit ebenfalls schon spannende sportliche Duelle geliefert. Insgesamt gesehen hat ist die Bilanz beider Mannschaften durchaus ausgeglichen.
Rivalität nicht nur im Fußball
Man darf bei allen unschönen Ereignissen nicht vergessen, dass es sich hierbei stets um eine Minderheit handelt. Der Großteil der Fans freut sich auf dieses Derby und feuert sein jeweiliges Team auch ohne Gewalttätigkeiten im Stadion an. Derbys sind für den Fußball extrem wichtig, da es diese Duelle sind, die dem Sport die Emotionen liefern. Wie langweilig wäre König Fußball ohne diese besonderen Aufeinandertreffen und letzten Endes sind es auch die Emotionen, die Fußball zu etwas Besonderem machen, aber nicht nur im Fußball treffen die Heißsporne regelmäßig aufeinander, sondern auch in anderen Sportarten, was der Rivalität noch mal extra Zündstoff gibt, so u.a. im Basketball, wo Hooligans beider Clubs das Spielfeld stürmen und dort Nettigkeiten austauschen.
Beide Teams pflegen auch eine Rivalität zum Nachbarn AEK Athen, auch in diesem Fall aufgrund der geographischen Nähe.